Gleichermaßen erfreut und überrascht bin ich immer, wenn ich ein kleines Stückchen davon finde und entdecke. Ein kleines Stückchen von dieser vermeintlich ebenfalls kleinen und unbedeutenden Wahrheit, die mir Wahrheit bedeutet, dir hingegen Traum und einem Dritten sogar Lüge sein mag. Wenn sie mir mit einem Lächeln auf den Lippen an einem Ort begegnet, an den es mich nur durch einen Zufall verschlägt, der dieses vielleicht ebenso wenig ist, wie die Erde eine Scheibe. Wenn sie mir fröhlich winkend aus der Tiefe eines Bildes entgegen springt, während ich doch eigentlich nur auf der Suche nach einem passenden Rahmen bin. Wenn ich wieder einmal stirnrunzelnd dastehe und ein zweites Mal hinschaue und ein drittes Mal und es noch immer nicht zu fassen vermag, wie sich die ziellos umher irrenden Worte trefflich in eine dieser vermeintlich kleinen und unbedeutenden Wahrheiten wandeln, die der Schleier des Unwesentlichen nur allzu oft vor uns verbirgt. Und wie ich schließlich dieses vermeintlich kleine und unbedeutende Stückchen zu meiner eigenen Wahrheit mache und damit fröhlich und mit einem Lächeln auf den Lippen zurückwinke.

Dem in der gleißenden Sonne verdorrenden Gehirn einen tropischen Wasserfall vorzugaukeln scheint nicht länger möglich. Zelle nach Zelle verweigert ihre ordnungsgemäße Funktion, sofern sie ihr denn jemals gegeben war, und verfällt in Hitzestarre. Gedanke um Gedanke ist bereits verdunstet, bevor es ihn zu fassen gelingt.

Ich gönne meinen Ganglien deshalb jetzt eine Pause. Statt Tröpfchen zu produzieren also konsumieren. Flüssigkeit. Oder Wiederholungen. Davon gibts ja eh reichlich.

Freunde austreiben macht Spass.
Auch den Freunden.

Radfahren verunschlankt.
Konsequenter Pedalista greift diese Erklärung dankbar auf.

Fünf Sterne für die Orangen.
Das läßt die verquatschten Bananen schnell vergessen.

Was man nicht mehr in der Tasche hat, liegt irgendwo herum.
Dummdidumm.

Die Schale wiegt oft schwerer als der Kern.
Der jedoch schmeckt besser.

Das Glück dieser Erde liegt auf dem Rücken der Pferde.
Insbesondere, wenn das Pferd mit einem durchgeht.

Lieber heute als gestern nicht.
Und morgen gerne wieder.

Nam June Paik (once more)

Es ist und bleibt ein .. ein Schulterpolster .. Hüftpolster .. Tangapolster. Fühlen Sie sich gewohlt. Auch in der Bauchgegend.

.. so erhebt auch die Frau sich auf eine Höhe der Vollkommenheit ihres Wesens, von dem wir noch keine rechte Vorstellung besitzen, weil bisher ein solcher Zustand in der Entwicklungsgeschichte der Menschen fehlte.

(August Bebel, Die Frau und der Sozialismus, 1879)

Selten so viel Schwachsinn gelesen, aber wo er Recht hat, hat er Recht.

Durch die Welt

Durch die Welt gehe ich zwischen Gesichtern,
und suche deines
zwischen Schatten, die dein Körper nicht wirft
zwischen Küssen, die du nicht gibst,
unter Wolken, die dir nicht folgen
und wenn ich die Augen öffne,
beim Erwachen,
ist mir, als wäre ich von der Erde gekippt.

Carilda Oliver Labra

Im rechten Augenblick die richtigen zu finden, das wär's doch mal. Sie endlich gerade heraus zu bringen, nicht verbogen, nicht verlogen, nicht sich selbst verbiegend und nicht sich selbst betrügend. Was aber mache ich stattdessen? Eingesperrt habe ich sie, zusammen mit meinen Sehnsüchten und Träumen und Erinnerungen. Und nun fehlen sie mir sehr und ich wünschte mir in diesem Moment nichts mehr als meine Truhe aus dunklem Eichenholz zu durchwühlen und vielleicht eines jener Worte aus ihr hervor zu kramen, die ich ihr einst anvertraute. Doch kaum verspüre ich diesen törichten Wunsch, gebe ich ihn postwendend wieder auf, denn ich räumte meine Truhe eines Tages leer und gab den Inhalt in den Sperrmüll. So bleiben mir jetzt nur meine eigenen Worte und diese sperrte ich ja dummerweise ein.

Heute fehlen mir die Worte ..